Eine Liste von Vorfällen

Zunächst nur eine Liste von Kurznotizen zu tatsächlichen oder vermuteten Verbrechen, die Quellen muss ich meist erst noch aufbereiten (und mit dem Literaturverwaltungsprogramm kämpfen). Dies kann ich aus Zeitgründen erst nach und nach machen. Die Liste ist als eine Liste von Hinweisen zu verstehen.

Die Literaturverweise werde ich nach und nach ergänzen, wenn ich Zeit finde. Manche Quellen sind evtl. unsicher, vor allem wenn die Herkunft der Informationen nicht angegeben ist. Daher wäre es sehr hilfreich, wenn man mich über weitere Quellen informieren könnte.


25.2.1945 – Iphofen

Leutnant Knobel nach Ausstieg aus seiner Me 262 am Fallschirm hängend erschossen.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

21.3.1945 – Geiselberger Mühle bei Steinalben/Waldfischbach

Erschießung von 9 Soldaten der Waffen-SS-Division Götz von Berlichingen, zumindest ein Soldat überlebt schwer verletzt. Die Soldaten hatten sich in einem Keller versteckt und wurden „verpfiffen“. Sie haben sich ohne Widerstand ergeben, wurden in den Wald gebracht und dort ermordet. Hierzu gibt es einen relativ detaillierten Bericht in der „Rheinpfalz“. Der überlebende Soldat wurde Jahrzehnte nach Kriegsende vom Vermisstenforscher Benkel ausfindig gemacht, hierzu gibt es einen Bericht. Fast 70 Jahre nach dem Vorfall wurden Bodenfunde entdeckt und ausgestellt, dies wurde im Amtsblatt von Waldfischbach bekanntgegeben.

  • Zeitungsbericht Rheinpfalz
  • Beitrag von Benkel
  • Amtsblatt Waldfischbach

21.3.1945 – Hirzenhain

Der 21-jährige Me-262-Pilot Uffz. Willi Ehrecke wird am Fallschirm hängend erschossen.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

30.3.1945 – Hettingen bei Buchen

Bei Veeh findet sich folgender Hinweis:

„Beim ‚Runden Tisch‘ werden fünf SS-Soldaten mit
Genickschuß hingerichtet…“

Nur geht Veeh leider sehr lax mit seinen Quellen um, obwohl er bekanntlich als Koryphäe für das Kriegsende im fränkischen Raum gilt. Woher stammt die Information ursprünglich?

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

31.3.1945 – Raum Paderborn

Es gibt einige Hinwiese auf umfangreiche Tötungen von gefangenen Soldaten und Hitlerjungen als Reaktion auf den Tod von General Rose im Ruhrkessel. Unter den US-Soldaten gab es Gerüchte, Rose wäre ermordet worden. Möglicherweise gab es insgesamt 80 bis 110 Opfer, die in mehreren Vorfällen getötet wurden.


4.4.1945 – Rückers bei Flieden

33 Mann ohne Kampferfahrung, Angehörige einer Ausbildungsabteilung, wollen sich mit weißen Tüchern einer amerikanischen Panzereinheit ergeben. Sie werden mit Panzergranaten beschossen und ausnahmslos getötet.

  • Sagan, Günter, Kriegsende 1945 im Vogelsberg und in der Rhön, Petersberg 2006.

6.4.1945 – Kressbach

Sechs Gefangene in eine Scheune geführt und erschossen.


7.4.1945 – Ilshofen

Bei der ersten Besetzung 2 Mann durch Genickschuss ermordet. Ein weiterer wurde in einer Scheune entdeckt und erschossen.

  • Merz, Hermann (1980): Ilshofen.

8.4.1945 – Westernhausen

Westernhausen an der Jagst war schwer umkämpft, die Amerikaner hatten wohl einige Verluste. Bei der Einnahme wurden neun deutsche Soldaten gefangen genommen. Vier von Ihnen wurden zusammengeschossen, wohl aus Wut über die Verluste. Zwei waren sofort tot, zwei schwer verletzt. Ob die beiden überlebten, ist nicht bekannt.

  • Müller, Hartmut; Stolla, Matthias (1996): Die Front vor der Haustür. Augenzeugen berichten vom Kriegsende in Hohenlohe. 3. Aufl. Heilbronn am Neckar: Verl. Heilbronner Stimme (Heilbronner Stimme / Buchreihe, 6).

8.4.1945 – Schleerieth bei Werneck

Nach Veeh wurde der Ort von einer größeren Gruppe von Offiziersbewerbern der Infanterieschule Döberitz verteidigt, die allerdings nur über Handwaffen verfügten und deshalb schnell kapitulieren mussten. Hier steht zu lesen:

„Ein Teil der gefangenen Fahnenjunker werden ins Dorf ge­trieben und müßen an der Schule ihre persönliche Habe ablegen, dann werden sie zum Friedhof ge­führt und dort erschossen.“

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

8.4.1945 – Euerbach

Veeh berichtet von einem Verhör, das mit derartiger Brutalität geführt wurde, dass der Verhörte daran gestorben ist. Es handelte sich um einen Feldwebel der Luftwaffe namens Becker.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

9.4.1945 – Wolpertshausen

Nach der ersten Einnahme von Wolpertshausen wurde aus einer Gruppe von 20 Gefangenen ein „blutjunger SS-Mann“ ausgesondert und in einer Scheune erschossen.

  • Haberkern, Kuno (1998): Chronik der Gemeinde Wolpertshausen.
  • Gräser, Hans; Boog, Horst; Ehrmann, Wilhelm. Die Schlacht um Crailsheim. 1. ed. Crailsheim: Baier, 1997. 700 S. ISBN 3-929233-12-6.

10.4.1945 – Oedheim

Bei der Einnahme eines als Lazarett genutzten Hofes möglicherweise 10-20 Verwundete getötet.

„In einer Scheune im Buchhof machten unsere Soldaten eine grausame Entdeckung. Die zurück­gebliebenen verwundeten Kameraden waren erschossen worden.“


11.4.1945 – Ilshofen

Nach zeitweiligen Rückzug der Amerikaner 16 ermordete deutsche Soldaten aufgefunden.

„Hier sah man 16 tote SS-Männer, gleich einer Kette aneinander gereiht, liegen. Alle Anzeichen wiesen darauf hin, daß diese nicht im Kampf gefallen, sondern als Gefangene erschossen worden waren. Einzelne von ihnen trugen außerdem noch Stichwunden und Spuren von Kolbenhieben. Dies führte zu der Annahme, daß bei ihnen bei der Erschießung der Tod nicht sofort ein­getreten und nun auf diese Weise herbeigeführt worden war.“

  • Merz, Hermann (1980): Ilshofen.

11.4.1945 – Hermersberg

Hier gibt es Augenzeugenberichte, dass etwa 15 deutsche Gefangene mit Drahtschlingen erwürgt oder mit dem Spaten erschlagen wurden, nachdem sie sich ihre eigenen Gräber schaufeln mussten.


11.4.1945 – Gispersleben

Mehrere Gefangene, teils Hitlerjungen, am Flussufer per Genickschuss getötet.


12.4.1945 – Oberschwappach bei Haßfurt

Bei der Gefangennahme einer größeren Gruppe deutscher Soldaten sollen fünf unbewaffnete Angehörige des Bodenpersonals des Fliegerhorstes Gerolzhofen erschossen worden sein. Dass ausgerechnet die Luftwaffensoldaten erschossen worden sein sollen, könnte ein weiterer Hinweis sein, dass es nicht selten zu Verwechslungen der Schwingen auf den Kragenspiegeln mit den Runen der Waffen-SS kam. Es gibt mehrere Fälle, wo Luftwaffensoldaten wie Angehörige der Waffen-SS „behandelt“, d.h. ermordet wurden.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.

12.4.1945 – Ziegelroda

Evtl. größere Gruppe deutscher Gefangener erschossen.


13.4.1945 – Lampoldshausen

6 Soldaten nach Gefangennahme erschossen.


14.4.1945 – Spitze bei Kürten

21 deutsche Gefangene werden auf einer Wiese erschossen.

  • Boelen-Theile, Claus (2015): „Rauschs Wiese“: Die 21 Toten von Kürten-Spitze. In: Bergische Landeszeitung, 13.04.2015.

14.4.1945 – Osterwieck im Harz

Angeblich 17 deutsche Verwundete werden von einer Gruppe Polen in amerikanischen Uniformen weggetrieben. Einige Monate später findet man ihre Leichen in einem provisorischen Massengrab, teils mit Genickschüssen.


15.4.1945 – Harkerode

Möglicherweise 16 Hitlerjungen in einem Steinbruch ermordet.


15.4.1945 – Jungholzhausen

Massaker mit ca. 30 Toten. In den 90ern eingehend untersucht, u.a. vom CID der US Army. Hier ist die Quellenlage recht gut.

Diverse weitere kleinere Morde in der näheren Umgebung sind hingegen schlecht belegt.


16.4.1945 – Langenzenn

Erschießung von drei Soldaten der Wehrmacht nach Ende des Kampfes um Langenzenn. Dieser ungleiche „Kampf“ hat so ausgesehen, dass etwa 30 unerfahrende Rekruten der Panzerschule Erlangen in einer sehr ungünstig gewählten Stellung durch feindliche Granaten regelrecht zu Hackfleisch verarbeitet wurden. Warum die Amerikaner danach auch noch das Bedürfnis hatten. Überlebende zu erschießen, bleibt rätselhaft.

  • Fritz, Stephen (2004): Endkampf: Soldiers, Civilians, and the Death of the Third Reich: University Press of Kentucky.

Persönliche Anmerkung: Der Fall ist auch ein gutes Beispiel für den Unterschied zwischen „seriöser“ und „unseriöser“ Geschichtsschreibung. Klaus-Dietmar Henke behauptet in seinem Standardwerk (so wie andere „seriöse“ Autoren), alle Opfer wären im Kampf gefallen. Entweder lügt er absichtlich, oder er hat als Historiker schlampig gearbeitet und die Quellen nicht richtig gelesen. Spiwoks hingegen ist, obwohl er die Wahrheit schreibt, unseriös und gilt als kaum zitierfähig, da er ja dem rechten Spektrum zuzuordnen ist und im Krieg in der Waffen-SS war. Es geht in der Geschichts-„Forschung“ nicht um korrektes Arbeiten, sondern darum, die Ergebnisse zu Gunsten der politischen Korrektheit zu verbiegen. Wer das tut, so wie Henke, ist „seriös“. Wer bei der Wahrheit bleibt, gilt schnell als Nazi. Wer sich die Literatur zum Thema ansieht, kann schnell bemerken, dass im Selbstverlag erschienene Bücher meist viel ehrlicher mit amerikanischen Kriegsverbrechen umgehen, da sie nicht von Verlagslektoren auf „seriös“ getrimmt wurden.

Interessant ist noch, dass z.B. der amerikanische Autor Stephen Fritz in seinem Buch „Endkampf“ relativ offen mit der Thematik umgehen kann.


16.4.1945 – Oedenberg bei Nürnberg

Bei der Durchsuchung eines Hauses wird ein schwer verletzter deutscher Soldat gefunden. Die Anwohner werden in den Keller geschickt, der Soldat wird erschossen. Er liegt in Lauf an der Pegnitz begraben.

  • Braun, Friedrich (1999): Der 2. Weltkrieg in den nordöstlichen Vororten von Nürnberg.

17.-24.4.1945 – Endkampf um Nürnberg

Zahl der Ermordeten unklar, aber gesichert mindestens im zweistelligen Bereich. Muss Quellen erneut aufbereiten.

Etliche Soldaten, einzeln oder in Gruppen, „auf der Flucht erschossen“. Hohe Zahl an Kopfschüssen und Schädelzertrümmerungen nach Transport nach Bensheim registriert. Kaiser und Kukula evtl. ermordet. Schicksal von bis zu 200 Gefangenen unklar. Kunze spricht von Verschleierungsmaßnahmen der Amerikaner.

  • Kunze, Karl (1995): Kriegsende in Franken und der Kampf um Nürnberg im April 1945. Nürnberg: Verein für Geschichte d. Stadt Nürnberg (Nürnberger Forschungen, Bd. 28).
  • Spiwoks
  • Fritz

17.4.1945 – Obersteinbach

Nach der Einnahme von Obersteinbach bei Waldenburg wurde eine Gruppe von acht jungen toten deutschen Soldaten gefunden. Alle hatten einen Kopfschuss direkt durch den Stahlhelm. Das ist kein sicherer Beweis für ein Kriegsverbrechen, aber bei 100% Kopfschüssen werde ich natürlich misstrauisch.

  • Müller, Hartmut; Stolla, Matthias (1996): Die Front vor der Haustür. Augenzeugen berichten vom Kriegsende in Hohenlohe. 3. Aufl. Heilbronn am Neckar: Verl. Heilbronner Stimme (Heilbronner Stimme / Buchreihe, 6)

17.4.1945 – Wolpertshausen

Am 17.4.1945 kam es erneut zu Kämpfen bei Wolpertshausen. Danach wurden 13 Tote deutsche Soldaten geborgen. Die Chronik von Wolpertshausen vermerkt hierzu:

„Bei der Ber­gung der Toten stellten sie fest, daß alle in Hockestellung in ihren Schützenlöchern durch Genickschüsse getötet worden waren. Sie hatten teilweise noch ein weißes Tuch in der Hand.“

  • Haberkern, Kuno (1998): Chronik der Gemeinde Wolpertshausen.

18.4.1945 – Veitsbronn, westlich von Fürth

Erschießung zweier Kriegsgefangener, darunter Ewald Rohe.


18.4.1945 – Nürnberg West, Bärenschanzstrasse

Eine Kampfgruppe von acht Mann ergibt sich den Amerikanern. Sie werden zu einem Friedhof geführt und dort erschossen. Zwei Polizeiberichte dazu befinden sich im Stadtarchiv Nürnberg.

  • Kunze, Karl (1995): Kriegsende in Franken und der Kampf um Nürnberg im April 1945. Nürnberg: Verein für Geschichte d. Stadt Nürnberg (Nürnberger Forschungen, Bd. 28).

19.4.1945 – Treseburg

9 Hitlerjungen und 5 Soldaten ermordet.

  • Diverse Zeitungsartikel

20.4.1945 – Triensbach bei Kirchberg an der Jagst

Ein deutscher Soldat wird gefangen genommen und erschossen.

„Es wurde uns erzählt, daß bei Welks ein deutscher Soldat im Keller gewesen war, der herausgeholt und erschossen worden war. Anschließend hatten ihn die Amerikaner in die brennende Scheune geworfen.“

  • Gräser, Hans; Boog, Horst; Ehrmann, Wilhelm. Die Schlacht um Crailsheim. 1. ed. Crailsheim: Baier, 1997. 700 S. ISBN 3-929233-12-6. Seite 432 und 448.

20.4.1945 – Merkendorf

14 deutsche Verwundete, die nach den heftigen Kämpfen nicht fliehen konnten, erschossen oder mit dem Gewehrkolben erschlagen.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.
  • Fritz, Stephen (2004): Endkampf: Soldiers, Civilians, and the Death of the Third Reich: University Press of Kentucky.

20.4.1945 – Arzberg

Fünf ältere Soldaten (Landesschützen) ergeben sich und werden per Genickschuss ermordet.

  • Bergmann, Werner (2005): Das Kriegsende 1945 im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Eine Dokumentation der militärischen Ereignisse. Wunsiedel: Zweckverband Fichtelgebirgsmuseum.

21.4.1945 – Offenhausen bei Nürnberg

Erschießung von drei jungen Angehörigen der Waffen-SS. Dieser Fall ist recht gut dokumentiert, da die Diskussion um den Erhalt der Grabstelle zum Politikum wurde.

  • Chronik Offenhausen, diverse Zeitungsartikel

22.4.1945 – Zimmern

In Zimmern im Kreis Schwäbisch Gmünd wurden am 22.4.1945 vier tote deutsche Soldaten aufgefunden, die vermutlich einem Spähtrupp angehörten. Die Leichen lagen „in Reih und Glied“. Der Autor merkt hierzu an:

„Die Art der Verwundungen und das Verhalten der Amerika­ner hatten bei der Bevölkerung den festen Glauben erweckt, daß mit diesen Soldaten nicht ehrlich um­gegangen worden ist.“


22.4.1945 – Lippach / Westhausen

Massaker mit 36 Toten (Kindersoldaten). Hierzu gibt es einen Wikipedia-Eintrag.


22.4.1945 – Fünfbronn bei Spalt

Der Pfarrer von Fünfbronn berichtet von einem Verbrechen.

„Der junge SS-Mann, der die Panzerfaust schoss, wurde verwundet und ergab sich den Amerikanern, die ihn in einem Hause verhörten und dann in der Scheune erschossen.“

  • Bericht des Pfarrers Karl Müller, Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Persönliche Anmerkung: Ich kenne mehrere Berichte dieser Art, wo Angehörige der Waffen-SS „ganz selbstverständlich“ erschossen wurden. Das musste niemand extra befehlen, das war bei manchen Einheiten reinste Routine. Es gibt nur sehr wenige Hinweise, dass irgendein Amerikaner gegen diese „Standardprozedur“ protestiert hätte.


25.4.1945 – Zell an der Speck

18 Soldaten umgekommen. Zehn davon wurden erst nach Ende der Kämpfe getötet. Dies ist einer dieser Grenzfälle, wo die Erschießungen so zeitnah nach den Kämpfen erfolgten, dass man sie auf die überkochenden Emotionen zurückführen kann. Die gelegentlich zu lesende Behauptung, alle deutschen Soldaten wären mit Genickschuss getötet worden, dürfte nicht stimmen.

  • Hartmann, Ludwig (1994): Mittwoch, der 25. April 1945, in Zell. In: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt 42 (5).
  • Neuburger Kollektaneenblatt

26.4.1945 – Vohburg an der Donau

Hinweise auf nach der Gefangennahme erschossene Volkssturmmänner.


28.4.1945 – Eberstetten bei Pfaffenhofen an der Ilm

Massaker an Kriegsgefangenen der Waffen-SS mit mindestens 15 Toten. Ausführlicher Bericht in der Regensburger Woche anlässlich der Umbettung der Opfer auf die Kriegsgräberstätte Regensburg im Jahre 1956.

  • Streidl, Heinrich, Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm. Ein Heimatbuch, Pfaffenhofen 1980.
  • Haiplik, Reinhard, Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz. Stadt und Landkreis zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, Pfaffenhofen 2005.

29.4.1945 – Webling

Möglicherweise über 40 ältere Soldaten der Waffen-SS in 2 Einzelaktionen erschossen. Quellenlage schlecht, aber zumindest für eine der Aktionen (ca. 30 Mann) gibt es einen Bericht eines KZ-Überlebenden, der zufällig Zeuge wurde. Die Opfer waren relativ alte Soldaten des „letzten Aufgebotes“, die wohl eher in den Volkssturm gepasst hätten.

  • Veeh, Helmut (2003): Die Kriegsfurie über Franken 1945 und das Ende in den Alpen. 4. Aufl., unveränd. Nachdr. der 3. Aufl. 1998. Aub: Selbstverl.
  • Stöber, Sturmflut

29.4.1945 – Dachau

Massaker an den Bewachern des Konzentrationslagers. Hierzu gibt es eine Wikipedia-Seite. Dort ist von etwa 50 Opfern die Rede. Wo sind die anderen geblieben? Ein Lager dieser Größe wird wohl kaum von nur 50 Mann bewacht.


30.4.1945 – Forst bei Weilheim

Zwei Soldaten der Luftwaffe ergeben sich mit erhobenen Händen den Amerikanern. Sie werden misshandelt, an eine Wand gestellt und erschossen.


1.5.1945 – Haar bei München

Erschießung von 6 Kriegsgefangenen. Diese wurden an der Strasse aufgereiht und mit dem MG zusammengeschossen. Zivilisten wollten den Mord verhindern, wurden aber von den Amerikanern weggejagt.


1.5.1945 – Oberpframmern

7 Mann müssen sich ihr eigenes Grab schaufeln und werden getötet.


1.5.1945 – Eggstätt bei Rosenheim

Zwei 17-jährige müssen sich ihr Grab schaufeln und werden erschossen.


3.5.1945 – Siegsdorf

Zwei deutsche Soldaten werden nach der Gefangennahme erschossen.


5.5.1945 – Siegsdorf

Vier Soldaten werden zwei Tage nach den Kämpfen gefangen genommen, abgeführt und von hinten niedergeschossen. Allerdings diesmal nicht von Amerikanern, sondern französischen Soldaten, die die Amerikaner begleiten.


8.5.1945 – Bad Reichenhall

Erschießung von 12 französischen Soldaten der Waffen-SS, der Fall ist relativ bekannt.


15.5.1945 – Großlintach bei Straubing

Ein junger SS-Mann, der sich auf einem Gehöft versteckte, wird von Zivilisten verraten und von den Amerikanern erschossen.


Anfang April 1945 – Herbolzheim

In der Ortschronik von Herbolzheim finden sich einige Hinweise auf Kriegsverbrechen. Einen Verwundeten ließen die Amerikaner qualvoll umkommen und verhinderten, dass Zivilisten ihm helfen. Ein Gefangener wurde erschossen, als er sich weigerte, ein Fahrzeug zu putzen. Eine Gruppe von 7 oder 8 Mann wurde mit Kopfschüssen aufgefunden, Zeugen berichten von Ermordungen.

Vereinsgemeinschaft Herbolzheim (2007): Herbolzheim an der Jagst. Eine bebilderte und chronologische Ergänzung zur Heimatgeschichte.